Die Frau aus Gips

18. Juni 2020 bis 15. September 2020

Die Ausstellung Die Frau aus Gips bildete den Auftakt einer Ausstellungsreihe, in der jeweils ein einzelnes Objekt der Sammlung mit seiner Geschichte im Zentrum steht.

Als wir den lebensgroßen Frauenakt im Stadtarchiv Starnberg wiederentdeckten, war uns zunächst nicht klar, dass wir mit ihm in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen und regionalen Geschichte eintauchen würden.

Zunächst war die Frauenfigur namenlos. Sie hat zahlreiche Fehlstellen und nur einen Arm. Aus Gips ist sie gegossen, weshalb sie leicht bricht. Auf den ersten Blick sieht sie fast griechisch aus, streng gestaltet – Gesicht und Haare in scharfen Linien geformt. Die Frau aus Gips ist klassisch schön, doch ohne individuelle Züge. Sie ist nicht das Abbild eines realen Menschen, sondern ein Ideal. Auf der Sockelplatte, etwas versteckt, fanden sich Signatur und Datierung: „Schmid-Ehmen 1939“.